PRESSEMITTEILUNG 197/2025

Landshut, den 17.10.25

Mit dem Fahrrad bis nach Budapest: Straßenmeister Alfred Ottendorfer fährt nach 47 Jahren in die Altersteilzeit

Mit dem Fahrrad hat Straßenmeister Alfred Ottendorfer am Freitag symbolisch seine Dienstzeit bei der Straßenmeisterei Landshut beendet. Um 11.21 Uhr fuhr er durch das Tor und verabschiedete sich in Richtung Budapest. Nach 47 Jahren wurde Ottendorfer im Kreise der Kollegen und von Baudirektor Stefan Leitner, Bereichsleiter Straßenbau im Staatlichen Bauamt, in die Altersteilzeit verabschiedet.

Egal ob eine Ampel ausgefallen war, ein Straßenschild beschädigt wurde oder aus Sicherheitsgründen ein Baum gefällt werden musste – wann immer etwas an oder auf den Staatsstraßen und Bundesstraßen im Landkreis Landshut passierte, war Ottendorfer dafür zuständig, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen. Für ihn war jeder Tag anders, herausfordernd und zugleich erfüllend – eine Tätigkeit, die ihn handwerklich und organisatorisch gefordert hat. Genau das machte für ihn den Reiz aus. „Ich hatte einen großartigen Beruf“, sagte Ottendorfer rückblickend.

Die Ausbildung als Straßenwärter hatte Ottendorfer 1979 auf Vorschlag seines Vaters gewählt, der Landschaftsgärtner im damaligen Straßenbauamt war. Bei der Bundeswehr entschied er sich für die Gebirgspioniere, was ihm die Anerkennung für die Technikerschule verschaffte. 1989 legt er die Straßenmeisterprüfung ab und war danach für zwei Jahre stellvertretender Straßenmeister der Straßenmeisterei Abensberg.

1992 trat er die Stelle als Straßenmeister in Landshut an. In diesen 33 Jahren führte er sechs Stellvertreter und arbeitete unter zwölf Vorgesetzten. Besonders freut ihn, dass von den 20 Auszubildenden während seiner Zeit zehn noch in der Straßenmeisterei sind. Die Zusammenlegung der Straßenmeistereien Landshut Nord und Süd im Jahr 2001 sei eine Herausforderung gewesen. Erst mit der Zeit sei man zusammengewachsen.

Ottendorfer ist „unendlich dankbar“, dass es während seiner Zeit nie zu schlimmen Unfällen mit schwerverletzten Kolleginnen oder Kollegen gekommen ist. Gleichwohl war er mit schweren Unfällen konfrontiert. Wenn die Feuerwehr nach Unfällen auf Staatsstraßen oder Bundesstraßen die Sofortmaßnahmen abgeschlossen hat, sind es Ottendorfers Mitarbeiter, die alles kontrollieren und die Straße freigeben. So manches Schicksal ist Ottendorfer in Erinnerung und kam in den Nächten vor dem Abschied wieder hoch.

„Ihre Erfahrung geht uns verloren“, bedauerte Leitner in seinen Abschiedsworten. Er betonte: „Sie waren ein Vorbild für Ihre Mannschaft“. Ottendorfer habe bis zum Schluss für seine Arbeit gebrannt. Noch wenige Minuten vor der Abschiedsfeier habe er letzte Dinge geregelt. Bei Weißwürsten tauschte man nach der Verabschiedung noch die eine oder andere Anekdote aus.

Seit vielen Jahren fährt Ottendorfer mit dem Fahrrad zur Arbeit. Das habe ihm immer geholfen, den Kopf freizukriegen und Arbeitssorgen hinter sich zu lassen. Genauso möchte er es auch diesmal handhaben. Auf der zweiwöchigen und knapp 1000 Kilometer langen Reise nach Budapest, um den Plattensee und nach Wien möchte er Abstand zur Arbeit gewinnen.

Erfahrung hat Ottendorfer. Er ist auch schon auf dem Jakobsweg quer durch Spanien geradelt. In seiner Pension, die in knapp zwei Jahren beginnt, möchte er Deutschland weiter auf dem Fahrrad kennenlernen. „Anstatt der Straßen möchte ich mich künftig den Radwegen widmen“, witzelt Ottendorfer. Seine Kollegen wünschten ihm und seiner Frau dafür „Gute Fahrt!“. Mit einem Spalier verabschiedeten sie die beiden.

Gebührender Abschied: Straßenmeister Alfred Ottendorfer wurde am Freitag von den Kollegen der Straßenmeisterei Landshut in die Altersteilzeit verabschiedet.

Den Kopf freibekommen: Straßenmeister Alfred Ottendorfer verließ die Straßenmeisterei auf dem Fahrrad. Mit seiner Frau radelt er nach Budapest, um die Arbeit hinter sich zu lassen.


Medienkontakt:
Staatliches Bauamt Landshut
Thomas Gärtner
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