PRESSEMITTEILUNG 47/2022

Landshut, den 21.06.22

"Architektouren 2022": Hochschule Landshut und Amtsgericht Kelheim sind dabei

"Architektur baut Zukunft" lautet das Motto der "Architektouren 2022", der beliebten Leistungsschau bayerischer Architektur. Nach zwei digitalen Veranstaltungsjahren aufgrund der Corona-Pandemie präsentieren sich die Architektouren-Projekte diesmal wie gewohnt am kommenden, letzten Juni-Wochenende (25./26. Juni) vor Ort mit Präsenzveranstaltungen und einem Rahmenprogramm. Mit dabei sind auch zwei Projekte des Staatlichen Bauamts Landshut: die neue Mensa der Hochschule Landshut und der sanierte "Saalbau" des Amtsgerichts in Kelheim.

Die Mensa war im März 2022 nach knapp zwei Jahren Bauzeit offiziell eingeweiht worden. Gemeinsam mit dem bereits 2017 fertiggestellten roten Hörsaal- und Verwaltungsgebäude, ebenfalls vom Wiener Architekturbüro pos architekten ZT gmbh geplant, bilden die beiden Gebäude zusammen nun das Eingangstor des Landshuter Campus.

Die 1400 Quadratmeter große Mensa verfügt über 400 Sitzplätze. Bei einer dreieinhalbfachen Belegung pro Tag kann das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz täglich bis zu 1400 Gäste bewirten. Das Gebäude ist in drei Bereiche gegliedert und soll auch außerhalb der Essenszeiten Raum für unterschiedlichste Nutzungen bieten, wie etwa als Studierraum, für Konferenzen und Konzerte. Der Eingang mit dem Foyer öffnet sich zum Campus, die Tresen der Speiseausgabe sind übersichtlich im Free-Flow-System angeordnet. Die Speiseausgabe ist abtrennbar, damit der Speisesaal ungehindert nach dem Essen rund um die Uhr genutzt werden kann.

Durch den sehr guten Energiestandard des Gebäudes, den verstärkten Einsatz von Holz als regenerativem Baustoff, eine eigene Photovoltaikanlage und eine extensive Dachbegrünung ist die neue Mensa auch ein weiteres Beispiel für Nachhaltigkeit bei staatlichen Bauvorhaben. Insgesamt hat der Freistaat 14,3 Millionen Euro in die neue Mensa investiert.

Treffpunkt für die geführten Besichtigungen ist am Samstag und Sonntag jeweils um 14 Uhr am Haupteingang der Mensa.


Der Saalbau des Amtsgerichts wurde im Jahr 1978 anstelle des historischen Vorgängerbaus errichtet. Er beherbergt die beiden großen Sitzungssäle sowie Büros und die Verwaltung des Amtsgerichts. Das Gebäude ist ein Kind seiner Zeit und neben zahlreichen energetischen und brandschutztechnischen Mängeln gab es gerade in den Sitzungssälen immer wieder Feuchtigkeitsprobleme, da Regenwasser seinen Weg durch die sogenannte Sheddachkonstruktion fand. Ebenso konnte der Saalbau nicht barrierefrei erschlossen werden.

Von 2016 bis 2019 wurde das Gebäude durch das Büro Greßmann Söllner PartG mbH, Regensburg, energetisch, brandschutztechnisch und im Hinblick auf die Barrierefreiheit umfassend saniert.

Nun werden die Besucher von einem lichten Foyer mit Möbeln und Fußböden in warmen Holzmaterialien in Empfang genommen. Auch die Sitzungssäle selbst entsprechen modernsten Anforderungen im Hinblick auf Akustik, Belüftung und digitaler Verhandlungsführung. Diese Aspekte haben sich bereits in Zeiten der pandemiebedingten Einschränkungen als vorausschauend und zukunftstauglich erwiesen, ohne den positiven gestalterischen Gesamteindruck zu stören und unterstreichen damit das Bild einer modernen, bürgernahen Justiz.  

Das Gebäude ist nun barrierefrei erschließbar und auch die Sicherheits- und Brandschutzanforderungen werden erfüllt.

Besonders hervorzuheben ist die energetische Sanierung der Außenhülle: Das Gebäude erhielt eine neue Dachhaut aus vorpatiniertem Kupfer. Das Dach darunter wurde nach dem neuesten energetischen Standard gedämmt. Die alten Aluminiumfenster wurden durch moderne Holzfenster ersetzt und die Außenwand erhielt eine Vormauerschale aus gedämmten Ziegeln.

Durch den sehr guten Energiestandard des Gebäudes, den verstärkten Einsatz von Ziegeln und mineralischen Dämmstoffen als regenerativen Baustoffen und einer extensiven Dachbegrünung über den Sitzungssälen ist der Saalbau auch ein gutes Beispiel für Nachhaltigkeit bei staatlichen Bauvorhaben. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftsarchitekturbüro „Freiraum“ aus Regensburg konnte auch bei den Außenanlagen ein Schwerpunkt für die Natur gesetzt werden. Rund um das Gebäude wurden Blühwiesen für Insekten angelegt und bei der Auswahl der Pflanzen und Sträucher wurde insbesondere auf die Insektenfreundlichkeit geachtet. Insgesamt hat der Freistaat rund sechs Millionen Euro in die Sanierung des Saalbaus am Amtsgericht Kelheim investiert.

Treffpunkt für die geführten Besichtigungen ist am Samstag jeweils um 9 Uhr und 11 Uhr am Haupteingang des Amtsgerichts.

Wie wir mit unserem Gebäudebestand in Zukunft umgehen, mit welchen Materialien wir bauen und wie wir Raum gestalten, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Lebenswelten. Die neue Mensa der Hochschule Landshut und der Saalbau des Amtsgericht Kelheim sind zwei von 167 Projekten aus Architektur, Stadtplanung, Landschafts- und Innenarchitektur, die ein unabhängiger Beirat aus allen Einreichungen ausgewählt hat. Alle Projekte sind in den vergangenen drei Jahren entstanden. Sie werden von der Bayerischen Architektenkammer online und in einem gedruckten, kostenlosen Booklet veröffentlicht. Das Booklet kann zudem umweltschonend unter www.byak.de/data/pdfs/Architektouren/AT2022_Booklet-gesamt_web.pdf  abgerufen werden.